Verantwortungsbewusste Produzenten von Fisch und Meeresfrüchten wie Pittman sind nicht nur verpflichtet, nationale Vorschriften einzuhalten, sondern können bei diesen Erzeugnissen auch auf Kundenwünsche eingehen, die die Anforderungen von mehreren zwischenstaatlichen Leitlinien erfüllen, einschließlich des Codex Alimentarius und der internationalen Standards von AFNOR.

Der Codex Alimentarius

Der 1963 von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Weltgesundheitsbehörde (WHO) ins Leben gerufene Codex Alimentarius ist eine Sammlung international anerkannter Standards, Verhaltenskodizes, Leitlinien und Empfehlungen für Lebensmittel, Lebensmittelproduktion, Lebensmittelkennzeichnung und Lebensmittelsicherheit.

Er wird von der Codex Alimentarius-Kommission (CAC) überwacht, einer zwischenstaatlichen Organisation, die sich aus Vertretern der einzelnen Mitgliedstaaten der FAO und WHO zusammensetzt. Die Hauptziele sind der Schutz der Gesundheit von Verbrauchern, die Erleichterung des internationalen Handels und die Gewährleistung fairer Praktiken im internationalen Lebensmittelhandel.

Der Codex enthält eine Reihe von Empfehlungen für die Mitglieder. Wenngleich diese freiwillig sind, bilden sie häufig die Grundlage für nationale Rechtsvorschriften über Lebensmittel und Richtlinien zur Lebensmittelsicherheit. Der Codex umfasst Normen für alle wichtigen Lebensmittel – ob verarbeitet, teilweise verarbeitet oder roh – und er enthält Bestimmungen zu Lebensmittelhygiene, Lebensmittelzusatzstoffen, Rückständen von Pestiziden und Tierarzneimitteln, Kontaminanten, Etikettierung und Aufmachung, Analyse- und Probenahmeverfahren sowie zu Einfuhr- und Ausfuhrkontrollen und Zertifizierungen.

Innerhalb des Codex gibt es mehrere Dokumente, die sich auf bestimmte Lebensmittelsektoren beziehen. Das für Fisch und Meeresfrüchte wichtigste Dokument ist der Verhaltenskodex für Fisch und Fischereierzeugnisse, der „Anwendung findet auf Anbau, Ernte, Handhabung, Produktion, Verarbeitung, Lagerung, Transport und Einzelhandel von Fisch, Schalentieren und wirbellosen Wassertieren und deren Erzeugnissen aus Meeres- und Süßwasserquellen, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind“.

 

Er wurde vom Codex-Alimentarius-Komitee für Fisch und Fischereierzeugnisse entwickelt und enthält allgemeine Empfehlungen für die Erzeugung, Lagerung und Handhabung von Fisch und Fischereierzeugnissen an Bord von Fischereifahrzeugen sowie an Land. Der Verhaltenskodex befasst sich zudem mit dem Vertrieb und der Auslage von Fisch und Fischereierzeugnissen im Einzelhandel.

Ferner zielt er darauf ab, benutzerfreundliche Hintergrundinformationen und Leitlinien für die Entwicklung von Prozessmanagementsystemen für Fisch und Schalentiere bereitzustellen, sodass die Nutzer eine „gute Herstellungspraxis“ (GMP) berücksichtigen und die Gefahrenanalyse sowie kritische Kontrollpunkte (HACCP) in Ländern anwenden können, in welchen solche Maßnahmen noch nicht entwickelt wurden. Außerdem kann er für die Schulung von Fischern und Beschäftigten in der verarbeitenden Industrie für Fisch und Schalentiere eingesetzt werden.

AFNOR International

Die „Association Française de Normalisation“ (AFNOR) ist zwar nicht so bekannt oder so weit verbreitet wie der Codex Alimentarius, setzt sich aber schon länger für die Anwendung freiwilliger Normen ein.

Der im Jahr 1926 in Paris gegründete französische Normungsverband ist heute Mitglied der Internationalen Organisation für Normung (ISO) und verfügt über internationale Reichweite, indem er seine internationalen Normungstätigkeiten, die Bereitstellung von Informationen, die Zertifizierung und die Ausbildung über ein Netzwerk von wichtigen Partnern entwickelt. AFNOR erstellt regelmäßig neue Normen und aktualisiert alte, um der ständigen Entwicklung von Sektoren wie der Lebensmittelindustrie und der Priorisierung der verschiedenen Anliegen in diesem Bereich Rechnung zu tragen.

Der für Fisch und Meeresfrüchte wichtigste Partner von AFNOR ist Actia, der technische Koordinierungsverband für die Lebensmittelindustrie, der die Tätigkeiten von Instituten für Lebensmitteltechnologie und Partnern vereint, die Unternehmen – und hier vor allem kleine und mittlere Betriebe – täglich Unterstützung bieten.

Mit über 80 Standorten in Frankreich sind die Actia-Zentren in allen Bereichen der Lebensmittelindustrie und bei der Förderung von landwirtschaftlichen Produkten für andere Zwecke tätig wie Biotechnologie, Feinchemie und Pharmazie.

Pittmans Umgang mit dem Codex Alimentarius und AFNOR

Pittman hat ein breites Spektrum an Kunden, davon fordern viele die Einhaltung von AFNOR- und/oder Codex-Kriterien.

Am Beispiel eines Fischfilets zeigen die beiden Normen, welche Parameter bewertet werden: Der Grätengehalt, das Vorhandensein von Parasiten, der Feuchtigkeitsgehalt, der Geruch und der Geschmack. AFNOR berücksichtigt hingegen eine Reihe zusätzlicher Kriterien, darunter den Zustand der Haut und der Schuppen sowie die Farbe und Textur des Produkts.

Der Codex Alimentarius ist in der Fischindustrie weithin anerkannt und wird auch von Pittmans Lieferanten und Erzeugern unterstützt. Einige Käufer – häufig jene aus Frankreich – bevorzugen jedoch die Einhaltung der strengeren und umfassenderen Kriterien von AFNOR für ihren Fisch und ihre Meeresfrüchte. Auch dies kann Pittman in vielen Fällen sicherstellen.