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Mehr als nur Kopfschmerzen: Seeläuse und ihre erheblichen Auswirkungen auf die Lachszucht 2 Minuten

  Jan 26, 2021

Die Lachszucht ist ein sehr großes Geschäft. Die Branche, die eines der beliebtesten Proteine der Welt liefert, ist in den letzten 25 Jahren mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit gewachsen. Mit einer weltweiten Fangmenge von mittlerweile mehr als 2,6 Millionen Tonnen wurden viele der größten Produzenten von Fisch zu wohlhabenden, international renommierten Unternehmen.

Mit einem weltweiten Umsatz von mehreren Milliarden Dollar, einer stetig steigenden Nachfrage und ständig neu entstehenden Märkten scheint die Lachszucht ein ausgezeichneter Sektor für die Lebensmittelproduktion zu sein. Das trifft wahrscheinlich bis zu einem gewissen Punkt zu, aber die Produzenten haben sicherlich nicht alles selbst in der Hand. Wie jedes Tierzuchtsystem – ob an Land oder im Wasser – ist auch dieses einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt, die einen Großteil der harten Arbeit, die die Produzenten in den Aufbau gesteckt haben, zunichtemachen können. In der Lachsproduktion stellen die Seeläuse die mit Abstand größte Herausforderung dar.

Ein kostspieliges Problem

Seeläuse sind Krustentiere im Salzwasser. Sie sind sichtbar, aber kleiner als ein menschlicher Fingernagel. Es gibt Dutzende verschiedener Arten dieser Parasiten, die in der freien Wildbahn vorkommen, aber die wichtigste bzw. schlimmste Art für den Atlantischen Lachs ist die Seelaus Lepeophtheirus salmonis. Diese besonderen Schädlinge ernähren sich von der Haut, dem schützenden Schleim und dem Blut des Lachses, verursachen Verletzungen und unterdrücken das Immunsystem.

Kommerziell gesehen werden die Fische dadurch unverkäuflich und in extremen Fällen tritt ein Massensterben auf.

Vor der Lachszucht stellten Läuse kein allzu großes Problem für die Wildbestände dar. Die Läuse haben ein kurzes, frei schwimmendes Larvenstadium; während dieses Stadiums müssen sie einen Fisch als Wirt suchen und sich an ihn heften. Da die Lachszüchter Abertausende von Fischen auf engstem Raum züchten, ist der Befall mit Seeläusen heute eine häufige Herausforderung für die Branche – und kostet sie jährlich Hunderte Millionen Euro.

Seeläuse

Schädlingsbekämpfung

An den heutigen Produktionsstandorten versuchen die Züchter in der Regel, die Anzahl der Läuse durch Strategien zur Schädlingsbekämpfung in den Griff zu bekommen, und zwar durch eine Kombination von nicht–medikamentösen Ansätzen wie mechanische und thermische Entlausung, physische Barrieren wie Käfige und biologische Kontrollen mit Hilfe von Putzerfischen, z. B. Lippfischen, die sich von den Läusen ernähren, sowie Behandlungen mit einer begrenzten Auswahl an zugelassenen Tierarzneimitteln.

Medikamente zur Lachsentlausung werden meist als Fütterungsarzneimittel verabreicht oder als Behandlung in Form von Bädern angewandt. Da jedoch diese Maßnahmen nach wie vor zu den am häufigsten angewandten Lösungen gehören, sind die Läuse im Laufe der Zeit resistenter gegen die verwendeten Arzneimittel geworden.

Salmon protection

Zukünftige Lösungen

Da so viel auf dem Spiel steht, ist der Anreiz groß, natürliche und nachhaltige Ansätze zur Bekämpfung des Problems zu finden. Aus diesem Grund laufen derzeit mehrere wissenschaftliche Programme, zu deren Forschungsbereichen die selektive Züchtung von lausresistenten Lachsen und Futterzusätze gegen Läuse gehören.

Gleichzeitig haben neue vorbeugende Produktionsmethoden wie spezielle Netze, die die Fische tiefer unter Wasser halten, einige Erfolge bei der Reduzierung des Befalls erzielt. Das liegt daran, dass die Läuselarven meist nahe der Wasseroberfläche vorkommen.

Leider ist es für Lachszüchter nicht möglich, die Seeläuse vollständig zu eliminieren, da sie in der freien Natur endemisch, also in einem begrenzten Gebiet verbreitet, sind. Während die Branche also ihr Möglichstes tut, um die Bedrohung zu reduzieren, werden die Probleme mit diesen Parasiten wohl noch eine ganze Weile der größte Feind bleiben.

 


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