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Fisch, Meeresfrüchte und die UN-Nachhaltigkeitsziele 2 Minuten

  Dez 15, 2022

Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltiger Zucht und Wildfang können ein wichtiger Faktor bei der Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen sein. Leitbild der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals (SDGs)) ist es, weltweit Frieden und Wohlstand zu sichern und gleichzeitig den Planeten zu schützen. Die Nachhaltigkeitsziele wurden 2015 als Teil der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (2030 Agenda for Sustainable Development) ins Leben gerufen. Sie wurden von allen UN-Mitgliedstaaten angenommen, verbunden mit dem Versprechen, sich gemeinsam für eine bessere Welt einzusetzen und die Ziele bis zum Jahr 2030 zu erreichen.

Mit einer Vielzahl von Zielen ist die Fisch- und Meeresfrüchteindustrie gut aufgestellt, um zur Erreichung der SDG beizutragen. Die renommiertesten Fischereibetriebe verdeutlichen, wie sie insbesondere auf die folgenden vier Ziele hinarbeiten.

 

SDG2 – Kein Hunger

Fisch und Meeresfrüchte tragen entscheidend zur globalen Nahrungssicherheit und Ernährung bei. Nach den jüngsten Statistiken der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), wurden im Jahr 2020 insgesamt 214 Millionen Tonnen Fischerei- und Aquakulturerzeugnisse produziert. 89 Prozent davon wurden für den direkten menschlichen Verzehr verwendet. Für 3,3 Milliarden Menschen liefern aquatische Lebensmittel mindestens 20 Prozent der durchschnittlichen Pro-Kopf-Aufnahme an tierischem Eiweiß. In Ländern wie Kambodscha, Sierra Leone, Bangladesch, Indonesien, Ghana und Mosambik machen sie mindestens die Hälfte der gesamten tierischen Eiweißzufuhr der Bevölkerung aus.

Es wird prognostiziert, dass die aquatische Nahrungsmittelproduktion bis zum Jahr 2030 um weitere 15 Prozent zunehmen wird – vor allem aufgrund von Produktionssteigerungen in der Aquakultur – und dass diese einen größeren Teil des Nahrungsmittelbedarfs der Menschheit decken kann. Da die Weltbevölkerung jedoch weiterhin wächst, wird es immer wichtiger, sicherzustellen, dass die Bestände an aquatischen Arten gut bewirtschaftet werden. Nach Berechnungen der FAO könnten jährlich mindestens 16,5 Millionen Tonnen an Fisch und Meeresfrüchten zusätzlich gefangen werden, wenn die Bestände so nachhaltig befischt werden wie bei den beliebten Grundnahrungsmitteln Alaska-Seelachs, Echter Bonito (Skipjack), atlantischer Hering und atlantischer Kabeljau – davon wurden im Jahr 2019 insgesamt 67 Prozent innerhalb nachhaltiger, biologischer Grenzen gefischt.

SDG8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Fast 60 Millionen Menschen arbeiten weltweit in der Primärproduktion von Fisch und Meeresfrüchten. Als eine der größten Einkommensquellen weltweit muss sichergestellt werden, dass diese Arbeitsplätze sicher und ausreichend bezahlt sind, um die Beschäftigten in der Fischerei und ihre Familien zu unterstützen.

Immer mehr Zertifizierungssysteme für Fischerei und Aquakultur sehen vor, dass die Unternehmen menschenwürdige Arbeitsbedingungen in ihrer gesamten Lieferkette sicherstellen müssen. Gütesiegel wie die des Marine Stewardship Council und des Aquaculture Stewardship Council können Verbrauchern den Weg zu sozial verträglichen Meeresfrüchten weisen.

SDG14 – Leben unter Wasser

Da der Sektor abhängt von der Gesundheit der Weltmeere und der Süßwasserressourcen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Wachstumsziele für Fisch und Meeresfrüchte erreicht werden, ohne die Gesundheit der aquatischen Ökosysteme zu gefährden, die den Sektor unterstützen.

Die FAO weist darauf hin, dass die Wiederherstellung der Produktivität der Fischerei die Sanierung von Lebensräumen wie Mangrovenwäldern, Seegraswiesen und Riffen sowie ein wirksames Management zur Wiederauffüllung der Fischbestände und zur Verringerung der negativen Auswirkungen der Fischerei auf die Ökosysteme erfordert. In der Aquakultur ist es wichtig, die Ökosysteme wiederherzustellen und gleichzeitig die Verschmutzung, die Freisetzung invasiver gebietsfremder Arten, die Vermüllung und das Auftreten von Krankheiten zu minimieren.

SDG12 – Nachhaltiger Konsum und Produktion

Aufgrund der Endlichkeit von Fisch und Meeresfrüchten in Verbindung mit der wachsenden Weltbevölkerung, muss sichergestellt sein, dass alle Meeresfrüchte verantwortungsbewusst produziert und konsumiert werden – mit minimaler Verschwendung und, wo möglich, unter Anwendung der Grundsätze der Kreislaufwirtschaft.

Ein gutes Beispiel dafür ist die zunehmende Nutzung von Fischerei-Nebenprodukten wie Fischmehl und -öl, die einen großen Teil der von der Aquakulturindustrie verwendeten Futtermittel ausmachen. Nach Angaben der FAO werden im Jahr 2020 über 27 Prozent der weltweiten Produktion von Fischmehl und 48 Prozent der Gesamtproduktion von Fischöl aus Nebenprodukten gewonnen.

Fazit

Die Fisch- und Meeresfrüchteindustrie kann zur Verwirklichung einer Reihe von Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG) beitragen, muss sich aber auch vor den schädlichen Auswirkungen hüten, die die am schlechtesten arbeitenden Fischereiflotten und Aquakulturbetreiber auf den Ruf und die langfristige Lebensfähigkeit des Sektors haben können.

Daher ist es wichtig, zu versuchen, Fisch und Meeresfrüchte von Unternehmen zu beziehen, die über Zertifizierungs- und Rückverfolgbarkeitssysteme Dritter verfügen.


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