frozen scallops on ice

Die zahlreichen Vorteile von tiefgekühltem Fisch


Fisch und Meeresfrüchte sind eine Lebensmittelkategorie, die sich in einer sich ständig verändernden Verbraucherlandschaft weiterhin sehr gut...
Mehr lesen

Salmon

Mehr als nur Kopfschmerzen: Seeläuse und ihre erheblichen Auswirkungen auf die Lachszucht


Die Lachszucht ist ein sehr großes Geschäft. Die Branche, die eines der beliebtesten Proteine der Welt liefert, ist in den letzten 25 Jahren mit...
Mehr lesen

Plastic crisis ocean

Wie der Fisch- und Meeresfrüchtesektor die Kunststoffkrise angeht


Die COVID-19-Pandemie beherrscht nach wie vor unser direktes Denken und Handeln. Es ist aber noch gar nicht so lange her, dass die...
Mehr lesen


ghost gear

Was ist Ghost Gear und was wird dagegen unternommen? 2 Minuten

  Jun 21, 2022

Die rasche Anhäufung von Plastikmüll in unseren Ozeanen und an unseren Küsten ist eine globale Krise. Neuesten Schätzungen zufolge wächst diese Bedrohung, da jedes Jahr weitere 10 bis 20 Millionen Tonnen Müll hinzukommen. Während die Gefahren, die Plastik für die Lebensräume der Meere, die Meereslebewesen und die marinen Lebensgrundlagen darstellt, weithin dokumentiert sind und von der breiten Öffentlichkeit zunehmend verstanden werden, ist weniger bekannt, dass „Ghost Gear“, das heißt umhertreibende Fischereiausrüstung, zu den gefährlichsten Formen von Plastik im Meer zählt.

Bei Ghost Gear handelt es sich im Wesentlichen um zurückgelassene, verloren gegangene oder entsorgte Fischereiausrüstung wie Schleppnetze, Kiemennetze, Fallen, Käfige und Reusen. Die Ursachen für das Problem sind vielfältig, wie schlechtes Wetter, eine Fehlfunktion der Netze, Vandalismus, das Hängenbleiben am Meeresboden und vieles mehr.

Direkte Auswirkungen des Ghost Fishing

Die verloren gegangenen Netze, die meist aus leichten Kunststoffen bestehen, treiben oder schweben über viele Jahre hinweg in den Meeresströmungen. Dort können sie weitreichende Zerstörungen in empfindlichen Meeresgebieten verursachen und über längere Zeiträume dazu führen, dass sich eine Vielzahl von Meerestieren darin verfangen, ersticken und so getötet werden. Neben diesem „Ghost Fishing“, der sogenannten Geisterfischerei, zerfällt das Netz mit der Zeit auch in Mikroplastik, das dann wiederum in die marine Nahrungskette gelangen kann.

Man geht davon aus, dass jährlich zwischen 500.000 und 1 Million Tonnen Fischereiausrüstung in den Weltmeeren verloren gehen oder zurückgelassen werden. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass kein Fischer ein Interesse hat, sein Fanggerät zu verlieren und somit leidet auch die Fischerei unter der Plastikverschmutzung der Meere. Hinzukommen die entgangenen Einnahmen aus einem verlorenen Fang, die Kosten für die Reparatur von Fanggeräten und Netzen sowie die Dezimierung der Zielarten. Zudem ist die Fischerei nicht nur eine wichtige Einkommens- und Beschäftigungsquelle, sondern auch eine unverzichtbare Nahrungsquelle für Milliarden von Menschen weltweit.

ghost fishing

Bewusstsein schafft Lösungen

Es ist viel schwieriger, Plastikmüll aus dem Meer zu entfernen, als ihn an Land zu sammeln. Dennoch gibt es mehrere Unternehmen und Initiativen, die wirksame Lösungen für diese Aufgaben entwickelt haben.

Besonders im Hinblick auf das Ghost Gear Problem handeln zunehmend mehr Fischereien proaktiv und sammeln verlorene Fanggeräte und Plastikabfälle ein. In einigen Fällen werden diese Materialien zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen wiederverwertet, was den Küstengemeinden die Möglichkeit bietet, von den Aufräumarbeiten finanziell zu profitieren und zugleich die Meeresumwelt zu verbessern, auf die sie angewiesen sind.

Gleichzeitig gibt es Organisationen, die versuchen, das Problem auf breiter Ebene zu lösen, wie die Global Ghost Gear Initiative (GGGI) von Ocean Conservancy, ein interessenübergreifender Zusammenschluss von Fischereiindustrie, Privatwirtschaft, Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen (NGO), Hochschulen und Regierungen. Die GGGI will nicht nur Beweise sammeln, sondern auch Best Practices definieren, Lösungen entwickeln und die Politik informieren, um Ghost Gear letztlich zu verhindern, zu verringern und zu beseitigen.

Vorbeugen ist besser als heilen

Leider ist es äußerst schwierig – wenn nicht unmöglich – viele Kunststoffe aus dem Meer zu entfernen, sobald sie sich in Mikroplastik auflösen und durch die Wassersäule treiben. Die beste Lösung besteht daher darin, zu verhindern, dass Plastikmüll überhaupt in die Meere und Flüsse gelangt.

Auf globaler, nationaler und lokaler Ebene ist man sich einig, dass dies durch deutlich verbesserte Abfallentsorgung und Recycling-Systeme sowie ein besseres Produktdesign erreicht werden kann, das seinerseits die Probleme mit Einwegverpackungen und Einwegplastik angeht.

Auch für die Fischerei und die 4,5 Millionen Fischereischiffe, die weltweit Fanggeräte aussetzen, werden immer mehr Strategien entwickelt, um den Beitrag der Fischereiausrüstung zum Mikroplastik-Dilemma zu verringern, wobei neue, intelligentere Technologien in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen werden.

Bei Pittman Seafoods konzentrieren wir uns darauf, unser eigenes Haus in Ordnung zu bringen und wir werden weiterhin untersuchen, was wir sonst noch tun können, um die Plastikflut einzudämmen. Und, um zu zeigen, dass es nahezu unendlich viele Möglichkeiten gibt, ausgediente Fischernetze wiederzuverwenden, haben wir unser Angebot an Socken mit Sushi-Motiv nun um ein Hummer-Motiv erweitert. Seit 2019 verwandeln wir aufgearbeitete und recycelte Nylonnetzen in Socken um. Ein drittes Design ist bereits in Planung.

Photo: Wouter Dieleman (MSC)


Comments