Im November 2018 besuchten wir wie jedes Jahr Asien: Wir kombinierten eine große Fischmesse in China mit Werksbesichtigungen bei Lieferanten und eine Reise nach Südkorea, dem Land, aus dem unsere Schneekrabbe stammt.
Wie jedes Jahr besuchte Pittman Anfang November 2018 wieder die größte Fischmesse Asiens, die China Fisheries & Seafood Expo in Quingdao. Mit mehr als 30.000 Besuchern und 15.000 Ausstellern ist das für Einkäufer Kurt Fierens und Geschäftsführerin Joke Vandepitte genau der richtige Ort, um kurzfristig zahlreiche Lieferanten zu treffen und neue kennenzulernen.
Diese Messe in China kombinieren wir immer mit einer ganzen Reihe von Besuchen in Fabriken, in denen unser Wildlachs und Alaska-Seelachs verarbeitet wird. Uns ist dabei aufgefallen, dass es bezüglich der Produktion bei den Herstellern eine gut gefüllte Pipeline gibt, bestimmt noch bis zum chinesischen Neujahrsfest am 5. Februar 2019. Daher ist es für unsere Kunden wichtig, dass wir zur Überbrückung dieser Zeit einen ausreichenden Puffer schaffen.
KOREANISCHE SCHNEEKRABBE
Der zweite Teil unserer Reise führte uns nach Südkorea, das Lieferland unserer koreanischen Schneekrabbe. Die koreanische Schneekrabbe wird überwiegend in Sokcho im Nordosten gefangen. Dort gehen fünfzehn Schiffe auf Krabbenfang und in Hupo im Südosten zwanzig Schiffe auf Schneekrabbenfang.
Schneekrabben werden das ganze Jahr über gefangen, außer im Juli und August. Die Schiffe mit jeweils etwa fünf Besatzungsmitgliedern fischen mit sogenannten Traps (Fallen bzw. Körben) wie sie aus der Krebsfischerei bekannt sind. Die Krabben werden in großen Tiefen zwischen 1000 und 2000 Metern gefangen. Die Fischer verbringen jeweils sechs Tage auf See. Die nächstgelegene Fangzone befindet sich etwa fünf Stunden vom Hafen entfernt, die am weitesten entfernte einen ganzen Tag. Je nach Größe des Schiffs liegt die Fangleistung zwischen 300 und 800 Kisten von je 30 kg pro Fangfahrt. Die Fallen müssen auch über einen Fluchtmechanismus verfügen, um sicherzustellen, dass der Durchmesser des Rückenschildes aller gefangenen Krabben mindestens 7 cm beträgt. Auf diese Weise wird die kleinere Krabbe geschont.
SCHWIERIGE JAHRE
Nach unserem Besuch in Südkorea können wir feststellen, dass es sicherlich ein weiteres intensives Jahr für die wenigen Produzenten sein wird, die heute noch nach Europa liefern. Es gibt eine große Nachfrage, aber wenig Fang.
Unsere Erfahrung lehrt uns, dass dies in der Regel in Zyklen geschieht: Es gibt ein paar gute Lieferjahre, dann ein paar schlechte und so weiter. Leider befinden wir uns derzeit in den schwierigen Jahren. Was wir festgestellt haben, ist, dass eine Reihe von Faktoren die Situation für die Krabbenfischerei jetzt noch verschärfen. So gibt es weniger Krabben durch:
- das Erdbeben in Japan,
- ein wärmeres Meer, so dass die Krabbe weniger nach Nahrung suchen muss. So gibt es weniger Aktivität auf dem Meeresboden und weniger Interesse an der Suche nach Ködern in den Käfigen,
- die reduzierten Quoten. Außerdem werden diese nicht einmal voll genutzt, weil die Fänge so schlecht sind.
Die Preise stellen auch weiterhin eine Herausforderung dar. Die Fischer verlangen übermäßig hohe Preise für ihre Rohstoffe, weil das Angebot gering und die Nachfrage groß ist. Darüber hinaus erwartet man, dass die Arbeitskosten ab Januar um 15 Prozent steigen werden.
Es besteht die Hoffnung, dass der Fang 2019 und 2020 wieder zu einem erfolgreichen Zyklus führt. Langfristig ist auch eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea zu erwarten, die auch in Nordkorea die Fischerei ermöglichen wird. Den Informationen unserer Produzenten und Fischer zufolge gibt es dort noch große Mengen Krabben).
Wir haben auf jeden Fall eine ausreichende Anlandung und setzen uns mit allen Kräften dafür ein, gemeinsam mit unseren Produzenten die wettbewerbsfähigsten Preise auszuhandeln.
ES IST WICHTIG, LIEFERANTEN ZU TREFFEN
Es ist und bleibt für Pittman Seafoods wichtig, die Lieferanten regelmäßig zu treffen, nicht nur auf Messen, sondern auch in ihrer eigenen Fabrik. Das vermittelt uns einen viel besseren Einblick in deren Möglichkeiten und Herausforderungen. Auch der kulturelle Aspekt ist sehr wichtig, ebenso wie die Frage, wie wir Synergien zwischen zwei unterschiedlichen Welten finden können, indem wir unsere Bedürfnisse in die Möglichkeiten unserer Partner dort umsetzen.
Dadurch wird eine solche Reise ausgesprochen faszinierend und bereichernd. Zwei Wochen lang haben wir die asiatische Küche genossen, von Eintöpfen in China bis köstlicher kalter Kabeljausuppe zum Frühstück in Südkorea.
Mit unermüdlicher Leidenschaft werden wir weiterhin die Welt erkunden und Ausschau halten nach einem schönen Stück Fisch für unsere Kunden!
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