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Ökologische Aquakultur: ein aufstrebender Marktbereich 2 Minuten

  Dez 11, 2014

Aquakultur stellt innerhalb der Lebensmittelindustrie mit einer jährlichen Wachstumsrate von etwa acht Prozent den am stärksten wachsenden Marktsektor dar, der nach einem Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) alle anderen Sektoren um beinahe das Doppelte übertrifft. Die FAO prognostiziert außerdem, dass bis zum Jahr 2030 zwei Drittel aller Fischprodukte, die wir verzehren, aus Fischzuchten stammen, deren gegenwärtiger Anteil bei etwas über 50 Prozent liegt.

Während ökologische Aquakultur relativ neu ist und sich augenblicklich nur auf eine Handvoll Länder und Arten beschränkt, ist sie dennoch stark im Kommen, denn die Verbraucher werden immer umweltbewusster und achten darauf, dass Produktionsverfahren sich an umweltschonenden Praktiken orientieren. In gleicher Weise wie ökologische Grundprinzipien für die Landwirtschaft gelten, fordern immer mehr Verbraucher, vor allem in Nordeuropa, dass Werte wie Gesundheit, Ökologie und fairer Handel auch von Fisch- und Schalentierzüchtern übernommen werden.
Aktuell macht ökologische Aquakultur etwa ein Prozent der europäischen Fischzuchtproduktion aus.

EUROPÄISCHE STANDARDS
In den vergangenen zehn Jahren ist die Anzahl der Standards von Eigenmarken und Zertifizierungsstellen adäquat zum Produktionswachstum angestiegen. Vergleicht man jedoch die bereits existierenden, muss man feststellen, dass bezüglich Kriterien und Anforderungen leider noch starke Abweichungen bestehen.
Hinter den Kulissen jedoch werden gerade eine ganz Reihe von Anstrengungen unternommen, diesen Herausforderungen gerecht zu werden, vor allem hinsichtlich der Unsicherheit, die sich durch mangelnde Kriterien auf dem Markt eingestellt hat. Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass hier von der Europäischen Union bereits wieder Boden gut gemacht werden konnte, indem sie 2010 ökologische Richtlinien erließ, anhand derer sich Aquakulturwirtschaft einheitlich definieren lässt.
Diese EU-Richtlinien, die auch durch ein neues europäisches Ökologie-Logo ergänzt werden, legen eindeutig fest, dass Artenvielfalt unbedingt respektiert werden muss und künstliches, durch Hormonbehandlung herbeigeführtes Ablaichen nicht erlaubt ist. Es dürfen nur ökologische Futtermittel verwendet werden, ergänzt durch solche, die aus nachhaltig bewirtschafteten Fischereien stammen. Ebenso werden auch genaue Angaben zu maximalen Fischbeständen gemacht – ein wichtiger Indikator für deren Gesundheitszustand. Darüber hinaus dürfen keine sauerstoffanreichernde Systeme in der Produktion verwendet werden, ebenso wenig wie kupferhaltige oder anderweitig giftige Antifäulnismittel zur Behälterreinigung.

VERSCHIEDENE LACHSZUCHTARTEN
Lachs ist gegenwärtig der einzige Bio-Fisch, den Pittman Seafoods in seinem Produkt-Portfolio hat. Doch dank der hohen Nachfrage seitens der Verbraucher gehört er in puncto Gesamtproduktion zu den führenden Fischarten, die in Europa ökologisch produziert werden.
Nach jüngsten Statistiken, die vom Verband Europäischer Aquakulturproduzenten (FEAP) veröffentlicht wurden, stammen von den 1,5 Millionen Tonnen Zuchtlachs, die 2012 in Europa hergestellt wurden, rund 20.600 Tonnen bzw. 1,4 Prozent aus ökologischer Produktion. Die Hauptproduzenten sind Norwegen, das Vereinigte Königreich und Irland. Diese Länder haben bereits angekündigt, dass sie ihre ökologische Produktion noch weiter hochfahren werden, um für zukünftige Steigerungen der Nachfrage nach Bio-Fisch gerüstet zu sein.
Es gibt drei Hauptunterschiede zwischen Bio-Lachs und herkömmlich gezüchtetem Lachs. Erstens bekommt Bio-Fisch immer nur Nahrung, die ökologisch zugelassene, natürliche Inhaltsstoffe aus umweltverträglichen Quellen enthält. Dazu kommen dann noch Fischmehl und Fischöl, das
aus den Verarbeitungsresten von Wildfischen stammt, die für den menschlichen Verzehr bestimmt waren. Zweitens beträgt der Maximalwert des Fischbestands für Bio-Lachs 10 kg pro Kubikmeter (also weniger als die Hälfte wie bei herkömmlichem Zuchtlachs), um ihm sein natürliches Schwarmverhalten zu ermöglichen. Und drittens werden ökologische Produktionsstätten ständig mit sauberem Wasser durchspült, um jedwede Parasiten- und Schadstoffbildung zu verhindern.
Mögen diese Maßnahmen die Produktion von Bio-Lachs auch arbeits- und kostenintensiver machen, so gibt es doch auch klare Marktvorteile. Daher sind einige Unternehmen, die gegenwärtig nur konventionellen Lachs produzieren, gerade dabei, sich die Kosten und Vorteile auszurechnen, die eine geschäftliche Erweiterung in Richtung ökologischer Produktion mit sich bringen würde.


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