Seit Jahrhunderten schon werden Aale gefangen, gezüchtet und lebend, frisch, gekühlt, gefroren oder geräuchert, an den Verbraucher gebracht, und in vielen Ländern sind Aale unverzichtbarer Bestandteil einer langen kulinarischen Tradition – von Asien bis nach Amerika, in Europa und darüber hinaus.
Dass dieser Fisch mit seiner markanten länglichen Form bei Verbrauchern auf der ganzen Welt so begehrt ist, mag größtenteils darauf zurückzuführen sein, dass es von ihm etwa 800 verschiedene Arten gibt, deren Gewicht von leichten 30 Gramm bis zu stolzen 25 kg reichen kann. Zu den beliebtesten Spezies zählen der Europäische Aal (Anguilla anguilla) und der Japanische Aal (Anguilla japonica), der sich vor allem im ostasiatischen Raum großer Beliebtheit erfreut.
VERBRAUCHERTRENDS
Laut jüngsten Berichten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) entfielen vom weltweiten Aalkonsum vor zehn Jahren noch ganze 60 % auf Japan, das gegenwärtig jedoch nur noch auf ein Viertel des alten Anteils kommt. Die FAO betont dabei, dass für den niedrigeren Prozentanteil hauptsächlich die wachsende Beliebtheit in nicht-traditionellen Verbrauchermärkten verantwortlich zu machen ist, die mit dem steten, allgemeinen Wachstumstrend der asiatischen Küche einhergeht, der international zu beobachten ist.
Gleichzeitig nimmt man an, dass die globale Aalproduktion in eine Stagnationsphase eingetreten ist und möglicherweise sogar bald sinken wird, nachdem die Aalzucht der Branche 30 Jahre lang immer größeres Wachstum verschafft hat. Bezogen auf die Gesamtproduktion, entfielen im Jahr 2013 ganze 95 % auf Aal-Aquakulturen. Doch noch einmal, diese Expansion fand in Ostasien statt, und dort hauptsächlich in China, auf das beinahe 85 % der weltweiten Aalproduktion entfallen – mit 150.000 Tonnen in den Jahren 2012 und 2013.
KRITISCHER RÜCKGANG
In Europa hingegen ist die Anzahl an wilden Europäischen Aalen drastisch zurückgegangen. Nach Schätzungen des Internationalen Rats für Meeresforschung (International Council for Exploration of the Seas, ICES) lag bis zum Jahr 2011 die Populationszunahme bei Glasaalen, worunter die Jahresproduktion an Jungaalen zu verstehen ist, lediglich um 1 % über dem Stand vor 1980. Und obwohl nach 2011 der Bestand an Glasaalen deutlich zugenommen hat, bleibt die Gesamtmenge an Aalen, auf alle ihre Lebenszyklen bezogen, eher auf sehr niedrigem Stand.
Und dies, obwohl seither zahlreiche Maßnahmen ergriffen wurden, um die Bestände zu schützen, einschließlich neuer EU-Gesetze, welche die Mitgliedsstaaten zur Umsetzung von Managementplänen verpflichten, die es mindestens 40 % aller ausgewachsenen Aale ermöglichen sollen, aus Binnengewässern ins Meer zu gelangen, wo sie schließlich laichen können.
Die Sorge, dass sich der internationale Handel negativ auf den Europäischen Aal auswirken könnte, führte im Jahr 2007 dazu, dass seither alle Exporte über eine Liste reguliert werden, die sich im Anhang II des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora, CITES) befindet. 2010 schließlich verbot die EU, dass in Europa gefangene Aale an Märkte außerhalb des europäischen Blocks verkauft werden.
MENSCHENGEMACHTE HERAUSFORDERUNGEN
Obwohl Zolldaten, Beschlagnahmungen und andere Quellen aus den letzten Jahren belegen, dass große Mengen an Kleinaalen immer noch illegal aus Europa exportiert werden, ebenso wie aus den Philippinen, aus Indonesien sowie innerhalb Ostasiens, wird allgemein davon ausgegangen, dass nicht speziell die Fischer, sondern der Mensch überhaupt die größte Gefahr für die Existenz des Aals darstellt.
Menschliche Faktoren, wie die Beseitigung natürlicher Lebensräume des Aals, die erhöhte Meeresverschmutzung, die Errichtung von Flussbarrieren, die die Aufwärtswanderung verhindern, sowie die Einführung von Meeresströmungsturbinen und –pumpen hatten alle zusammen dramatische Auswirkungen auf die Aalbestände. Darüber hinaus wird angenommen, dass auch der allgemeine Klimawandel seinen Teil zum Rückgang der Aale beigetragen hat.
Trotz des deutlichen Rückgangs der europäischen Aalbestände ist immer noch eine Vielzahl an wilden Arten verfügbar. Pittman Seafoods bezieht daher die meisten seiner Aale aus Neuseeland und hat darüber hinaus noch Zugang zu Fischereien in Kanada, beides Länder, die ihre Fischereien stark regulieren.
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