In einem wirtschaftlich geschwächten Europa, haben Hersteller von Tiefkühlprodukten auf die Bedürfnisse von Familienhaushalten reagiert, die Kosten sparen müssen, aber gleichzeitig allen Familienmitgliedern eine gesunde Ernährung bieten möchten. In vielen Fällen hat dies zu einer Erweiterung von Produktpaletten geführt oder auch zur Entwicklung von vollkommen neuen Produktlinien beigetragen.
Daraus resultiert vor allem, dass, obwohl Frischware noch immer von vielen europäischen Verbrauchern, vor allem in Südeuropa, bevorzugt werden, Tiefkühlprodukte nicht länger als minderwertig gelten. Ja, die deutschen, russischen und osteuropäischen Märkte sind sogar auf gefrorenen Fisch angewiesen und dies gilt mit steigender Tendenz für ganz Nordeuropa und das Vereinigte Königreich.
Es gibt zahlreiche Vorteile, die gefrorener Fisch für den Verbraucher hat. Dazu gehören längere Haltbarkeit, größerer Komfort, Erhalt von wichtigen Nährstoffen und Reduzierung von Lebensmittelabfällen. Das größte Plus von Tiefkühlfisch ist jedoch seine Erschwinglichkeit; er bietet den Verbrauchern stets ein optimales Preis-Leistungsverhältnis. Die British Frozen Food Federation (BFFF) beispielsweise schätzt, dass Tiefkühlfisch und gefrorene Meeresfrüchte momentan 25 Prozent billiger sind als frische Meeresprodukte – ein Umstand, der sicherlich zu dem Anstieg der britischen Einzelhandelsumsätze in diesem Bereich beigetragen hat.
Dem Verbraucherforum Kantar Worldpanel zufolge, ist der landesweite Umsatz von Tiefkühlfisch und -Meeresfrüchten auf etwas mehr als € 928 Millionen im Jahr 2013 angestiegen. Dieses positive Ergebnis steht auch im Einklang mit der allgemein guten Entwicklung des Tiefkühlmarktes, der ein Wachstum von 2,5 Prozent verzeichnen kann und damit den zunehmenden Trend widerspiegelt, zuhause zu essen.
Mit Blick auf die Zukunft sollte festgehalten werden, dass, trotz der offensichtlichen Erholung der europäischen Wirtschaft insgesamt, die Diskrepanz zwischen Kosteninflation und Lohnkosteninflation nicht kleiner geworden ist, und dies zum Nachteil des Verbrauchers. Aus diesem Grund wird sein verfügbares Einkommen auch weiterhin stark beansprucht und folglich sollte auch für 2014 mit kontinuierlichem Wachstum im europäischen Tiefkühlmarkt gerechnet werden.
Die zahlreichen Vorteile von Tiefkühlkost haben nicht nur clevere Kunden im Einzelhandel erkannt, sondern inzwischen sind auch versierte Küchenchefs mehr und mehr auf die Vorteile aufmerksam geworden, die diese Lebensmittelkategorie in puncto Qualität, Kosten und Abfall für professionelle Küchen bringen kann. Eine neue Studie zeigt, dass augenblicklich 95 Prozent aller britischen Küchenchefs und Caterer Tiefkühlprodukte verwenden und vorrätig halten, sowie dass 82 Prozent erkannt haben, dass Tiefkühlkost versiegelte Frische bedeutet – eine Zunahme von 22 Prozent gegenüber den Ergebnissen einer vergleichbaren Studie von 2011.
Die im Auftrag der BFFF erstellte Studie zur „Wahrnehmung und Verwendung von Tiefkühlkost“ (‘The Perception and Usage of Frozen Food‘ survey) ergab außerdem, dass 85 Prozent der Küchenchefs mindestens einmal pro Woche Tiefkühlprodukte in ihren Betrieben verwenden. Zu ihrer Ansicht zu Tiefkühlkost befragt, bestätigten 94 Prozent der Befragten, dass bei der Verwendung von Tiefkühlprodukten weniger Abfall entsteht, da sich die Portionierung besser kontrollieren lässt, und 82 Prozent geben an, dass Tiefgekühltes für die langfristige Speisenplanung eine große Hilfe bedeutet.
Die Studie, an der Küchenchefs und Caterer aus jeder Sparte und gleich mit welchem Kosten-Gewinn-Verhältnis teilnahmen, zeigte auch, dass acht von zehn Küchenchefs der Ansicht sind, dass Tiefkühlkost ein ganzjähriges Angebot von saisonalen Produkten ermöglicht. Sieben von zehn der Befragten gaben an, dass tiefgekühlte Zutaten außerdem die Preisstabilität und Wettbewerbsfähigkeit optimiert.
Ein weiterer wichtiger Befund der Studie war, dass 86 Prozent erklärten, dass, ihrer Meinung nach, Tiefkühlkost genau dann eingefroren wird, wenn sie die höchste Qualität besitzt – eine Zunahme von 16 Prozent gegenüber den Ergebnissen von 2011.
Während sich also der Ruf von Tiefkühlfisch deutlich im Aufwärtstrend befindet, kann von frischen Meeresfrüchten leider nicht dasselbe behauptet werden. Britische Medien, für ihre Schonungslosigkeit bekannt, fühlten unlängst Fischprodukten auf den Zahn, die von einigen der führenden Supermarktketten des Landes als „frisch“ angeboten wurden. Hierbei stellten sie bei vielen Produkten Qualitätsmängel fest, die absolut „unakzeptabel“ waren. Zu den alarmierenden Befunden gehörte zum Beispiel, dass einige Weißfischarten offensichtlich mehr als zwei Wochen auf Eis gelagert wurden und dann nur noch zwei oder drei Tage haltbar waren. Mit anderen Worten, ahnungslose Käufer könnten Fisch konsumieren, der seit fast drei Wochen aus dem Wasser war.
Während die Einzelhändler – immer noch ganz rot im Gesicht – damit beschäftigt sind, diese Mängel so schnell wie möglich zu beseitigen, mag es vielleicht ein Trost für sie sein, dass ihre Tiefkühlabteilung immer noch Fischprodukte von hohem Ernährungswert und in Spitzenqualität anbieten kann, und das zu gleichbleibend stabilen und attraktiven Preisen. Letztendlich haben Innovation und die Entwicklung neuer Produkte dafür gesorgt, dass der Kunde in der Vitrine mit Meeresfrüchten genauso viel Auswahl vorfindet wie in jeder anderen Lebensmittelabteilung.
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