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Was bedeutet die Aussetzung von Ethoxyquin? 2 Minuten

  Sep 25, 2017

Am 28. Juni 2017 wurde die Zulassung für das Antioxidans Ethoxyquin (EQ) als Futtermittelzusatzstoff mit der Veröffentlichung der Verordnung (EU) 2017/962 im Amtsblatt der EU offiziell von der Europäischen Kommission ausgesetzt.

Infolgedessen könnte die Verwendung von EQ als Futtermittelzusatzstoff ab dem 31. Dezember 2020 oder früher, falls die Ergebnisse aktueller Toxizitätsstudien negativ konnotiert sind, überall in der EU verboten werden. Die Zulassung könnte jedoch aufrechterhalten werden, wenn den zuständigen Behörden zufriedenstellende Beweise und Daten vorgelegt werden.

WARUM JETZT?

In letzter Zeit wurden Bedenken in Bezug auf die Verwendung von EQ geäußert, da nicht bewiesen wurde, dass es sich nicht schädlich auf die Gesundheit von Tier und Mensch oder auf die Umwelt auswirkt. Zudem läuft derzeit ein Neuzulassungsverfahren in Bezug auf EQ als Futtermittelzusatzstoff und im Rahmen dieses Prozesses veröffentlichte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA, European Food Safety Authority) im November 2015 einen Bericht, aus dem hervorgeht, dass es zwei wichtige Datenlücken in Bezug auf Ethoxyquin gab, wodurch eine vollständige Risikobewertung nicht möglich war. Daher war die Sicherheitsbewertung der EFSA von EQ als Futtermittelzusatzstoff nicht eindeutig.

Die Europäische Kommission hat daraufhin die Industrie damit beauftragt, diese Datenlücken zu füllen. Sobald alle notwendigen Informationen zur Verfügung stehen, werden sie von der EFSA überprüft und es wird entschieden, unter welchen Bedingungen die Verwendung von EQ sicher wäre. Im April 2017 wurde dann bei einem Treffen des Ständigen Ausschusses für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (SCoPAFF, Standing Committee on Plants, Animals, Food and Feed) der Sektion für Tierernährung und Veterinärmedizin das Problem diskutiert und zustimmend abgestimmt, dass die Verwendung von EQ in Futtermitteln von Tieren in der EU ausgesetzt jedoch nicht verboten wird.

Die formelle Aussetzung verändert daher den Prozess der Neuzulassung nicht sonderlich. Was dadurch jedoch bewirkt wurde, ist die Setzung eines zeitlichen Rahmens, um über das abschließende Gutachten der EFSA in Kenntnis zu setzen und zu informieren, ob das Verbot von EQ oder seine Zulassung bestehen bleiben soll.

WAS BEWIRKT EQ?

EQ (E324) ist seit 1970 ein zugelassenes Antioxidans für Futtermittel in der EU. Viele Jahre wurde es als effektivstes Antioxidans angesehen, um der Selbsterhitzung und spontanen Selbstentzündung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren in Fischmehl bei der Lagerung und beim Transport vorzubeugen. Es ist insbesondere eine gesetzliche Anforderung der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO – International Maritime Organisation), ein Antioxidans wie EQ beim Seetransport zu verwenden.

Außerdem haben Fischmehl und Fischöl einen wichtigen Nährwert und enthalten hohe Mengen an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die nachweislich gut für die Gesundheit der Tiere und der Konsumenten von Tierprodukten sind. Um den Nährwert dieser Zutaten zu erhalten, wird EQ hinzugefügt, um diese Nährstoffe vor einer Oxidation zu schützen.

DIE HERAUSFORDERUNG

Durch die Aussetzung von EQ wird es für die Aquakultur-Futtermittelindustrie notwendig, Zutaten wie Fischmehl ohne EQ zu beschaffen. Für den Austausch von EQ mit anderen geeigneten alternativen Antioxidantien wird jedoch eine ausreichende Übergangszeit notwendig, da derzeit zugelassene alternative Antioxidantien nicht die gleichen Eigenschaften wie EQ besitzen, insbesondere in Bezug auf die Effektivität, die Konzentration der benötigten aktiven Substanzen, die Wirkungsdauer und die Wirkungsweise.

Nach weit verbreiteter Meinung im Aquakultursektor würde ein sofortiges Aussetzen von EQ aufgrund seiner häufigen Anwendung die Gesundheit und das Wohl der Fische beeinträchtigen, da essentielle Mikronährstoffe im Futtermittel fehlen würden. Das würde zu einer niedrigeren Leistung in der Tierproduktion führen und es wäre nicht mehr möglich, Aquakulturarten zu züchten, die spezielle marktabhängige Spezifikationen in Bezug auf ernährungsphysiologische Vorzüge aufweisen. Des Weiteren wäre die Einhaltung der Anforderungen der IMO für die Aquakultur und Futtermittelhersteller äußerst problematisch, sollte das Verbot umgesetzt werden. Im Augenblick gibt es deshalb in diesem Sektor noch viele Unsicherheiten.

UNSER ENGAGEMENT

Wir stellen nicht nur sicher, dass die Menge an EQ in den Lachsen, die in Norwegen, Chile und auf den Färöer Inseln von Pittman Seafoods gefangen werden, unterhalb der derzeitig festgelegten Grenzen liegt, auch die Laboranalysen von Drittanbietern zu den Mengen an Zusatzstoffen bleiben weiterhin ein wichtiger Teil unseres Gesamtüberwachungsprogramms. Gleichzeitig arbeiten wir eng mit unseren Lieferanten zusammen, um neue EU-Vorschriften zu erfüllen und auf neue Entwicklungen eingehen zu können.

Es ist zudem anzumerken, dass EQ für die Futtermittel, die unserem Bio-Lachs gegeben werden, weder zugelassen ist noch denen hinzugefügt wird.


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