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Jennifer (aankoper kreeft bij Pittman Seafoods) inspecteert de vangst aan boord.

Wie wir den starken Gegenwind an den Märkten überwinden, um das kanadische Hummerangebot in Europa aufrechtzuerhalten 4 Minuten

  Jun 02, 2017

Kanadas Hummersaison im Frühling begann in diesem Jahr sehr schleppend, denn aufgrund von kalten Temperaturen und rauem Seegang verzögerte sich der Fang dieser international ausgezeichneten Krustentiere, da die Fischer nicht aufs Meer hinaus konnten.

Foto: Jennifer (Einkäuferin bei Pittman Seafoods) begutachtet den Fang an Bord.

Die Hauptsaison für den Hummerfang in Kanada (im Sankt-Lorenz-Golf) beginnt am 1. Mai und geht bis Ende Juni. Eine zweite Saison beginnt am 10. August und endet zum 10. Oktober. In der Vergangenheit ist die Produktion während und nach der Frühjahrssaison drastisch angestiegen, dieses Jahr wurde in den drei Anfangswochen jedoch sehr wenig Hummer gefangen.

Glücklicherweise besserte sich das Wetter am Anfang der vierten Woche und die Fischer konnten auf See fahren. Es besteht aber noch weitgehend Zweifel, ob es den Fängern gelingt, das anfängliche Defizit bis zum Ende der Saison auszugleichen, auch wenn die Temperaturen eine lange Zeit hoch bleiben.

PREISINSTABILITÄT

Wenn Kanada solche Lieferschwierigkeiten in der Vergangenheit hatte, konnten die Käufer auf Vorräte von lebenden Hummern in Nova Scotia zurückgreifen. Unglücklicherweise wurde in dieser Region im letzten Winter nicht sehr viel gefangen und gleichzeitig stieg die Nachfrage nach lebenden Hummern dieses Jahr weiter an, besonders aus dem asiatischen Markt. Die Vorräte sind deshalb klein.

Aus diesem Grund werden auf dem Fisch- und Meeresfrüchtemarkt häufig aggressiv Hummer eingekauft und das nicht nur in Kanada, sondern in vielen wichtigen Regionen. Es ist nicht überraschend, dass durch das niedrige Angebot und die hohe Nachfrage die aktuelle Preissituation für kanadischen Hummer sehr instabil ist – ein Trend, der auch in den Medien umfassend dokumentiert wurde. Tatsächlich sind die Preise deutlich höher als in der letzten Saison, in der es ebenfalls ähnliche klimatische Probleme gab.

Die positive Nachricht ist, dass aufgrund des CETA-Abkommens (Comprehensive Economic and Trade Agreement, das europäisch-kanadische Freihandelsabkommen) die Einfuhrabgaben auf Hummer von Kanada über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren schrittweise gesenkt werden. Mit einer ersten Senkung ist in den kommenden Wochen/Monaten zu rechnen, es gibt aber noch kein festgelegtes Datum. Wir werden das genau verfolgen.

EXPORTMÄRKTE

Hummer gehört zu den wertvollsten Fisch- und Meeresfrüchte-Exporten von Kanada. Etwa 75 % der Fänge werden in die Vereinigten Staaten exportiert – ein Markt, der weiterhin von der starken Währung profitiert und in dem die Nachfrage nach gekochtem Hummerfleisch und Hummerschwänzen besonders hoch ist.

Auch Asien wurde zu einem wichtigen Abnehmer von Hummer in den letzten Jahren. Ganz besonders fällt der starke Anstieg von Verzehr von Hummer in der chinesischen Mittelschicht auf. Europa ist dagegen ein bescheidener aber wachsender Absatzmarkt für dieses Produkt. Diese ganze Nachfrage übt einen noch nie dagewesenen Druck auf die derzeit vorhandenen Ressourcen aus.

Die gute Nachricht für Kunden von Pittman Seafoods ist, dass es trotz des geringeren Angebots an Hummern gelungen ist, durch die Erfahrung und die gute Beziehung, die das Unternehmen über viele Jahre hinweg mit vertrauenswürdigen kanadischen Partnern in der Hummerproduktion aufgebaut hat, die Menge an qualitativ hochwertigem Hummer zu einem angemessenen aber nachvollziehbaren Marktpreis zu gewährleisten.

FISCHEREI-NACHHALTIGKEIT

Hauptsächlich bezieht Pittman Seafoods seine Hummer von der Reusenfischerei für Hummer der Prinz Edward Insel (P.E.I.). Pittman Seafoods bevorzugt die Hummer der Frühjahrssaison, weil diese für gewöhnlich eine harte Schale und einen hohen Fleischgehalt haben.

Die Fischerei exportiert ihre Produkte seit den 1870er Jahren in die ganze Welt und gilt als eine von Kanadas Hummerfischereien mit dem größten Symbolcharakter. Darum bleibt die Sicherung der Meeresumwelt für sie eines der wichtigsten Ziele. Zu den zwei kurzen Hummersaisonen kommt für die Fischer auch noch die Beschränkung bei der Anzahl der Hummerfallen, die sie verwenden dürfen, hinzu. Diese Fallen müssen biologisch abbaubare Einsätze haben, um zu verhindern, dass verlorengegangene Hummerfallen weiterfischen („ghost fishing“).

Weitere Erhaltungsinitiativen umfassen das Entkommen von zu kleinen Hummern, eiertragenden Hummerweibchen sowie Weibchen mit einer idealen Größe für die Reproduktion. Außerdem gibt es Pläne zur langfristigen Nachhaltigkeit, wie Rückkaufprogramme, die die Flottengröße und den Fischereiaufwand reduzieren.

MSC-ZERTIFIZIERT

Im Jahre 2014 erhielt die P.E.I. Reusenfischerei für Hummer die Marine Stewardship Council (MSC)-Zertifizierung. Die Zertifizierung war das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen von P.E.I. Fishermen’s Association, P.E.I. Seafood Processors Association, Abegweit First Nation und Lennox Island First Nation.

Laut dem MSC ist die Zertifizierung dieser Fischerei ein Beispiel für einen Ansatz der Mitbestimmung, da Teilhaber der P.E.I. Hummerfischerei mit der Organisation Fisheries and Oceans Canada Gulf Region zusammen gearbeitet haben, um eine Zertifizierung nach den Standards zu erreichen. Das Department of Fisheries, Aquaculture and Rural Development (Abteilung für Fischereien, Aquakultur und ländliche Entwicklung) der Provinz hat die Fänger und Verarbeiter bei der Bewertung unterstützt.

Im Jahre 2016 hat auch Maine die MSC-Zertifizierung für die Hummerfischerei erhalten. Maine ist für Pittman Seafoods und seine Kunden ebenfalls wichtig für den Einkauf von zertifiziert nachhaltigen Hummer.

KUNDENSPEZIFISCHE PRODUKTE

Pittman Seafoods kauft nur Hummer ein, um sie in Europa zu verkaufen. Die Beneluxstaaten, Deutschland und Frankreich stellen dabei die Hauptabsatzmärkte dar. Der Großteil wird üblicherweise an Einzelhandelsketten in diesen Ländern geliefert, es werden aber auch Food-Service-Unternehmen beliefert, die die Produkte wiederum an den Restauranthandel verkaufen. Ein Teil der Hummer geht auch an Hersteller für Fertiggerichte.

Grundsätzlich hat Pittman Seafoods zwei verschiedene Hummer in seinem Sortiment: zum einen den vorgekochten Tiefkühl-Hummer, der vor allem als Ware an den Einzelhandel verkauft wird und das bewährteste und traditionellste Produkt darstellt, und zum anderen den relativ neuen, rohen, unter hohem Druck verarbeiteten UHP-Hummer (ultra high pressure).

Bei Letzterem handelt es sich um ein sehr hochwertiges Produkt, das sich aus einer engen Beziehung mit einem bestimmten Produzenten in Kanada ergibt. Bei dem UHP-Verfahren wird das gesamte Hummerfleisch auf einmal herausgezogen. Diese Produkte sind besonders im Food-Service-Bereich beliebt. Dank dieser Beziehung kann Pittman den Gegenwind der Märkte überwinden und ausreichend hochwertige Produkte sicherstellen, um dem Marktwachstum weiterhin gerecht zu werden.


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